Wie entstand der Rosenkranz?

Mit der Zeit wurde es Brauch 150 Ave Maria zu beten. Diese Zahl entspricht der Zahl der Psalmen (größtenteils von König David verfasste religiöse Gedichte). Und wie man die 150 Psalmen Psalter nannte, gab man analog dazu den 150 Ave Marias den Namen Marienpsalter.
Den Ave Marias wurde das Vaterunser, das vollkommene Gebet, das Christus seine Jünger gelehrt hatte, hinzugefügt. Und später kam dann noch das Ehre sei dem Vater, eine Doxologie (Lobpreisungsformel) der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, dazu: „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war am Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.“
 
Um das gesamte besser zu verteilen, wurden die 150 Ave Marias in 15 Zehnergruppen aufgeteilt, an deren Anfang man jeweils ein Vaterunser und ans Ende ein Ehre sei dem Vater stellte.
 
Um das Zählen der Zehnergruppen von den Ave Marias zu erleichtern, benutzte man die Samenkörner bestimmter Pflanzen oder Perlen genannt Holz-, Metall-, Steinkügelchen, die in einer bestimmten Ordnung auf eine Schnur aufgefädelt oder mit Draht verbunden werden. Das Ganze wird zu Erinnerung an den Erlösungstod Christi mit einen Kreuz abgeschlossen.
Das ist die Andachtsübung, der die katholische Frömmigkeit den Namen Rosenkranz gegeben hat (mit dem man auch die eben beschriebene Kette selbst bezeichnet, die zum Zählen der Ave Marias gebraucht wird).
Man beginnt den Rosenkranz mit dem Credo (Zusammenfassung der wichtigsten katholischen Glaubensartikel) und hält dabei ehrfurchtsvoll das Kreuz zwischen den Fingern.

Quelle: Der Rosenkranz Bedeutung und Wirksamkeit – Antonio Borelli Machado –