Wichtigkeit der Herz-Jesu Andacht

Schon mancher mag sich gefragt haben, warum der göttliche Heiland erst in unserer Zeit die Aufmerksamkeit und Liebe der Gläubigen auf sein göttliches Herz hingelenkt hat. Die Antwort gibt uns die getreue Schülerin des heiligsten Herzens, die hl. Margareta Maria Alacoque, die in einem ihrer Briefe schreibt: „Das göttliche Herz will die Herrschaft seines Reiches unter uns errichten,  um seine großen Erbarmungen und seine kostbaren Gnaden der Heiligung und des Heiles uns mitzuteilen. Es ist dies ein kostbares und letztes Heilmittel gegen unsere Übel, das uns von der gnädigen Hand unseres himmlischen Vaters gereicht wird.“

Der Heiland will also der Arzt unserer kranken Welt sein. Ein Arzt muss aber, um einen Kranken zu heilen, zuerst die richtige Diagnose stellen und dann auch die passende Medizin verschreiben. Beides tut unser Herr. Er weist die Welt hin auf den Sitz aller Übel – auf das Herz – und bietet ihr sein Herz zur Rettung an.

Der hl. Augustinus sagt: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir, o Gott!“ Daher diese Versunkenheit ins Irdische, diese schrankenlose Genußsucht. Daher auch diese entsetzliche Unsittlichkeit, die sich wie ein schmutziger Strom durch alle Straßen des öffentlichen und privaten Lebens wälzt. Dürfte man sich wundern, wenn der Herr die Menschen „den Gelüsten ihres Herzens überließe“ (Ps. 80, 13) und den zeitlichen und ewigen Verderben überlieferte? Statt dessen hegt er auch jetzt noch „Gedanken des Friedens und nicht des Unglücks“ (Jer. 29, 11). Wie oft bei einem Gewitter mitten durch die schwarzen Wolken hindurch freundlich und versöhnend die Sonne scheint, so erhellt er das Dunkel der menschlichen Bosheit durch die Strahlen seines liebeflammenden Herzens, damit alle Herzen, die für Liebe noch empfänglich sind, seine Herrschaft wieder über sich anerkennen und sich ihr von neuem unterwerfen.

Quelle: Herz Jesu, ich vertraue auf Dich! – Karl Schaffer – Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCK e. V., Frankfurt am Main