Testament des Vaters.

Mein Sohn, meine Tochter, um das eine bitte ich dich: „Verliere deinen Glauben nicht!“ hättest du einst alles verloren: Geld. Ehre, Familie, – du wirst immer noch reich sein in der Treue zum Allerhöchsten. Gott hat deinen Glauben nicht nötig, aber du bedarfst seiner! Betrachte in heller Nacht die unzähligen Welten am Himmel als Zeugen der Allmacht deines Schöpfers und der Kleinheit deines Wesens.

Mein Sohn, die Menschen werden dich verlassen! Gott allein ist ein treuer Vater, und die katholische Kirche allein deine ewigliebende Mutter! Du bist arm und traurig, gehe zur heiligen Beichte, und hole deinen treuesten Freund aus dem Tabernakel: und du bist reich und glücklich geworden. Sage nie: „Soll ich“, sondern „Darf ich zu den heiligen Sakramenten?“ Bist du arm und traurig, so gehe tagsüber einige Augenblicke in eine Kirche, und du wirst sie mit leuchtenden Auge verlassen.

Bete kurz, aber gut! Dein Tag aber sei durch die immer erneute gute Meinung ein einziges Gebet! „Herr, lass mich in deiner Gnade sterben“, sei dein Stoßgebet, und du hast um dein einziges Glück gebetet. Am Tage des Herrn fehle nie am heiligen Meßopfer, und wer es des Werktags nachlässig verschläft, der ist ein lauer Christ.

Verachte nie die Menschen, denn sie sind deine Brüder.

Liebe, wo du lieben kannst, und wo du es nicht kannst, gehe ruhig deines Weges und bete für sie. Mein Sohn, befolge meine Lehren, und du Wirst deinen Glauben bewahren, – das große Erbstück unserer Väter!

„Höre, mein Sohn, nimm einen klugen Rat an und verwirf meinen Rat nicht.“
(Sir. 6, 24.)

(Aus dem Nachlasse eines Vaters!)

Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. – Aktion „Deutschland Brauch Mariens Hilfe“ – DVCK e.V.