Tagesheilige – 20. Februar: Ehrw. D.G. Jordan Mai

Ehrw. Diener Gottes Bruder Jordan Mai
Mönch OFM
Geboren: 1. September 1866 in Buer, Nordrhein-Westfalen
Gestorben 20. Februar 1922 in Dortmund, Nordrhein-Westfalen
Heinrich Mai wurde in Buer (heute ein Stadtteil von Gelsenkirchen)
geboren. Er hatte insgesamt fünf Geschwister und wuchs in einem religiös geprägten
Elternhaus auf. Nach der Schule begann er eine Lehre bei seinem Vater als Gerber
und Sattler. Anschließend arbeitete er in dem väterlichen Betrieb, der auch eine
Schlachterei umfasste. Über seinen älteren Bruder kam er mit dem Gesellenverein
Adolph Kolpings in Kontakt und trat 1883 in diesen ein. Bald darauf wurde er in
den Vorstand gewählt und übernahm weitere Ehrenämter.
Im Jahr 1886 wurde er zum zweijährigen Militärdienst nach
Münster einberufen. Als Reservist musste er sich 1889 an der Niederschlagung eines
Streiks auf der Zeche Graf Moltke beteiligen. Diese Erfahrung verstärkte sein soziales
Engagement.
Bereits 1885 war seine Schwester Gertrud den Franziskanerinnen
vom hl. Josef in Valkenburg aan de Geul beigetreten, eine weitere Schwester trat
1892 einem Orden bei. Dies ließ in Heinrich Mai den Gedanken keimen, ebenfalls einem
Orden beizutreten. Da sein Vater diesem Vorhaben kritisch gegenüberstand wartete
er noch drei Jahre mit seiner Entscheidung. Am 18. August 1895 trat er in das Franziskanerkloster
in Harreveld (Niederlande) ein. Er wurde zum Koch ausgebildet, und sein Noviziat
führte ihn nach Paderborn, Münster, Neviges und Dingelstädt. In Paderborn erhielt
er seinen Ordensnamen Jordanus, und in Dingelstädt legte er am 3. September 1904
seine ewige Profess ab. In Dingelstädt war er zunächst als Koch tätig. Er litt jedoch
unter einem schmerzhaften Kopfleiden und bat um Versetzung.
Am 27. Januar 1907 wechselte Bruder Jordan Mai nach Dortmund. Dort
übernahm er Aushilfstätigkeiten in der Küche, Sakristei und im Pförtnerhaus. Für
alle Bittsteller an der Klosterpforte war er ein „Nothelfer“. Viele suchten seinen
Rat. Er sah es als seine besondere Aufgabe an, stellvertretend für sündige Menschen
Sühne zu leisten.
So sprach er am 21. Januar 1922, nachdem in die Kirche seines
Klosters in Dortmund eingebrochen und der Tabernakel gestohlen worden war, folgende
Worte: „Für diesen Gottesraub opfere ich dem Herrgott mein Leben auf. Und heute
in einem Monat wird er mich holen.“
Und genau dies geschah: Bruder Jordan Mai starb am 20. Februar 1922
friedlich. Er wurde auf dem Ostenfriedhof Dortmund beerdigt.
Die Verehrung für den Franziskaner setzte umgehend ein und
ebbte nicht mehr ab. An der Übertragung der Gebeine von Jordan Mai vom Friedhof
in die Franziskanerklosterkirche von Dortmund nahmen 1950 fast 100.000 Menschen
teil.
Der Seligsprechungsprozess ist eingeleitet.
Verehrung/Brauchtum: Am Todestag von Jordan Mai kommen alljährlich
viele tausend Menschen in die Dortmunder Franziskanerkirche, um des Franziskanermönches
zu gedenken.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler
– Pattloch-Verlag. / Wikipedia