Tagesheilige 16. September: hl. Kornelius

Kopf-Reliquiar von 1360,
in der Pfarrkirche St. Kornelius
in Aachen, Ortsteil Kornelimünster
Hl. Kornelius
Papst (Märtyrer)
Geboren: 3. Jh. in Rom, Italien
Gestorben 14. September 253 in
Civitavecchia, Italien
Patron der Bauern; Hornviehs;
gegen Ohrenleiden, Krämpfe, Nervenleiden und Epilepsie („Kornelkrankheit“)

In kostbaren, kunstvoll gearbeiteten Horn-Reliquiaren werden in verschiedenen Kirchen in Deutschland Reliquien von Kornelius aufbewahrt. Der Name des großen Papstes aus dem 3. Jh. leitet sich nämlich ab vom lateinischen Wort „cornus“, das Horn. Das berühmte Kornelimünster bei Aachen, früher ein Benediktinerkloster, bewahrt außerdem das Haupt des Papstes als kostbare Reliquie, jedes Jahr strömen am 14. September, dem Todestag von Kornelius, Pilger zu der heutigen Pfarrkirche, um die Reliquien zu verehren. Kornelius gehört neben Antonius, Hubertus und Quirinus zu den sogenannten Vier heiligen Marschällen und zählt zu den Kanos-Heiligen.
Kornelius bestieg im Jahr 251 nach vorhergehender fünfzehnmonatiger Sedisvakanz den Stuhl Petri. Obwohl er von der Mehrheit gewählt worden war, konnte er nicht verhindern, dass eine mächtige Minderheit den Gegenpapst Novatian aufstellte. Dieser war übrigens der erste Theologe Roms, der in lateinischer Sprache schrieb; bis dahin war in Rom die griechische Sprache gebräuchlich gewesen. Rom hatte mit Novatian seinen zweiten Gegenpapst nach Hippolytus.
Kornelius und Novatian vertraten völlig konträre Ansichten hinsichtlich der Bußpraxis gegenüber den vom Glauben abgefallenen Christen. Kornelius war der Vergebende, Novatian der Unnachgiebige in dieser Frage. Schon nach kurzer Zeit wurde Novatian aber verurteilt und auf der römischen Synode des Jahres 251 abgesetzt. Kornelius hatte sich in der Gesamtkirche durchgesetzt. Zwei Briefe von ihm aus dieser Zeit an Bischof Cyprian sind noch erhalten. Nach nur knapp zweijähriger Amtszeit wurde Papst Kornelius von Kaiser Gallus während einer erneuten Christenverfolgung in das damalige Centumdellae (heute Civitavecchia bei Rom) verbannt, wo er am 14 September 253 an den Qualen dieser Demütigung starb. Oft wird Kornelius deshalb auch als Märtyrer bezeichnet.
Reliquienschrein in der Kirche St. Severinin
Köln mit Cornelius‘ Horn (rechts unten)
Verehrung/Brauchtum: Die Verehrung für Papst Kornelius ist in Kornelimünster bis heute wach geblieben. Die Hauptreliquien – das Grabtuch, das Schweißtuch und das Schürztuch – werden alle sieben Jahres während der sogenannten Aachener Heiligtumsfahrt den Gläubigen gezeigt. Untersuchungen haben übrigens ergeben, dass die Stoffe der Tücher aus der Zeit Christi stammen. Der übrige Kirchenschatz von Kornelimünster wird jedes Jahr in den Tagen um den Kornelius-Gedenktag in dem Gotteshaus gezeigt.
Darstellung: Kornelius ist als Papst, meist mit Tiara, dargestellt. Sein individuelles Attribut, das er fast immer auf Abbildungen bei sich trägt, ist das Horn. Häufig wurde Kornelius auch gemeinsam mit Bischof Cyprian abgebildet, so auf einem Fresko (6. Jh.) in der Lucina-Gruft der römischen Calixtus-Katakombe, in der Kornelius beigesetzt wurde. In der Alten Pinakothek in München ist Kornelius auf einem Bildnis von Stephan Lochner mit dem Einsiedler Antonius und Maria Magdalena zu sehen.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag