„Liebe, dann tue, was du willst“

Durch Christus eröffnet sich der Weg zur Freiheit. Die Christliche Berufung zündet ein Licht an, das die wahre Bedeutung des Lebens erkennen lässt und jene große Liebe weckt, die bei Christus die freiwillige Hingabe des Lebens zur Rettung aller Menschen bewirkt und die bei allen, die Ihm nachfolgen, die gleiche Bereitschaft hervorruft. Diese Liebe lässt auch bewusst mit ganzen Herzen und allen Kräften die Gebote Gottes und alle Weisungen, die wir von Ihm empfangen haben, ergreifen.

„Darum liebe ich Deine Gebote mehr als Rotgold und Weißgold“ (Ps. 119, 127), heißt es schon im Psalm. Das widerspricht nicht dem Wort des hl. Augustinus: „Liebe, dann tue, was du willst“, sondern bestätigt es. Das geöffnete Herz Christi ist die größte Offenbarung: Es zeigt uns, bis zu welchem Maße Gott uns liebt und zu welcher Liebe Gott ein menschliches Herz befähigt. Aus diesem Herzen strömen Blut und Wasser, Leben und Gnade hervor. Es ist die Quelle, die uns neu macht und uns, verbunden mit einer bleibenden Fruchtbarkeit, den wahren Frieden vermittelt.

Dr. Klaus König, Bischof der Diözese Feldkirch, Österreich

Quelle: Fatima Ruft – Heft Nr. 128 – Dezember 1993. Auf ein Wort.