König Ludwig IX. (der Heilige)

* am 25. April 1219 in Poissy, Frankreich, + am 25. August 1270 bei Tunis, Tunesien

Patron von München, Saarbrücken, Berlin, Saarlouis, Paris, Poissy und allen Orten in Frankreich, die den Namen Louis (Ludwig) tragen; der Wissenschaft; der Pilger und Reisenden; der Bäcker, Friseure, Bauarbeiter, Stukkateure, Tapezierer, Anstreicher, Steinhauer, Buchbinder, Buchdrucker, Fischer, Bürstenbinder, Juweliere, Kaufleute, Maurer, Zimmerer, Knopfmacher, Leinenverkäufer und Gerichtsdiener; gegen Blindheit und Gehörkrankheiten; gegen die Pest

Ludwig IX., der 1239 mit elf Jahren König von Frankreich geworden war, wurde schon zu Lebzeiten „ungekrönter Kaiser des Abendlandes“ genannt. Er galt als einer der größten Persönlichkeiten seiner Zeit. Als Herrscher war er erfolgreich,  im eigenen Staat führte er zahlreiche bahnbrechende Reformen durch. Zu allen Zeiten bewahrte er, selbst tiefreligiös, die Rechte des Königs gegenüber der Kirche. So, wie er die Kirche bei der Durchsetzung wichtiger Beschlüsse unterstützte, so verurteilte er gleichermaßen kirchliche Missbräuche. Unter Ludwig IX. Wurde Frankreich zum mächtigsten Staat in ganz Europa.

Von 1248 bis 1254 unternahm Ludwig den siebten Kreuzzug nach Damiette in Ägypten, das er eroberte, und nach Palästina, wo er den bedrängten Kreuzfahrern eine große Unterstützung und Hilfe war. Während eines erneuten Kreuzzuges, bei dem er noch die Burg von Karthago eroberte, starb der Herrscher am 25. August 1270 bei Tunis an einer Seuche, die in seinem Heer ausgebrochen war.

Bereits 1297 wurde Ludwig IX. Von Papst Bonifaz VIII. Heiliggesprochen. Das Herz Ludwigs wird bis heute in einer Urne im Altar des normannischen Domes von Monreale auf Sizilien aufbewahrt, seine Gebeine befinden sich in dem gewaltigen Gotteshaus St-Denis in Paris.

Verehrung/Brauchtum: Die große Verehrung für Ludwig IX. Setzte unmittelbar nach seiner Heiligsprechung ein. Die Familie der Anjou brachte den Kult nach Neapel, von wo aus er sich bald in ganz Italien ausbreitete. Im 16. Jh. Erreichte die Verehrung auch Deutschland, im 17. Jh. Spanien und die Schweiz. Der Jesuitenorden brachte Ludwig IX. So große Verehrung entgegen, daß er ihn in die Reihe seiner Patrone einfügte. Die französischen Botschaftskirchen in der ganzen Welt sind dem heiligen Ludwig geweiht.

Darstellung: Ludwig IX. Ist fast immer im königlichen Gewand mit Krone und Zepter dargestellt; oft sitzt er auf dem Thron. Auch in Rüstung wurde der Herrscher in späteren Jahrhunderten manch mal abgebildet, wobei diese oft unter dem königlichen Mantel verborgen ist. Als Attribute hat Ludwig IX. Bei sich: Dornenkrone, Kreuzstab, Schwert, Lanze, Lilie, Wappen mit Lilien, Buch, Geißel, Jagdvogel, Ring. Einige Darstellungen sind bereits zu Lebzeiten des Königs entstanden, so unter anderem ein Glasfenster mit seinem Abbild (um 1246) in der Sainte-Chapelle in Paris, die Ludwig für die Aufbewahrung der von ihm erworbenen Passions-Reliquien hatte erbauen lassen.

Ludwig IX. Wurde oft auch in Verbindung mit den Franziskanerorden dargestellt, welcher den Herrscher auch zu seinen Patronen zählt. Häufig ist er mit dem Franziskaner Ludwig von Toulouse abgebildet, aber auch mit Franziskus und zahlreichen anderen Heiligen des Franziskanerordens. In einer Figurengruppe in der Theatinerkirche in München ist Ludwig IX. Zusammen mit Birgitta von Schweden, Karl den Großen und Margareta von Savoyen zu sehen.

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag