Karsamstag

„Christus hat für uns gelitten und uns ein Beispiel hinterlassen, dass wir in seine Fußstapfen eintreten sollen!“ 1 Petr 2, 21

Crucifige — Alleluja! Dieser ergreifende Gegensatz ist aber so recht ein Abbild des Menschenlebens. Folgen nicht in jedem Menschenleben auf den düsteren Ernst des Karfreitags stets wieder jubelnde Osterklänge?

Das menschliche Leben ist ein Kreuzweg, aber dieser Kreuzweg wird zum Himmelsweg, wenn wir mit Christus und für Christus das Kreuz tragen. Wenn Schmerz und Bitterkeit deinen Erdenpfad begleiten, dann blicke auf den kreuztragenden Jesus und es wird Ruhe und Zuversicht einziehen in deine Seele. Wenn die guten Tage selten sind in deinem Leben und rasch entschwinden, während die schlimmen mit ihren düsteren Schatten nicht weichen wollen, dann steige mit Christus zum Kalvarienberg hinan und du wirst wieder glücklich sein.

„Je mehr Leiden in der Zeit für Christus,
desto mehr Freuden in der Ewigkeit mit Christus.“

Durch Kampf zum Sieg, durch Nacht zum Licht, durch Kreuz zur Krone! So heißt das Lebensprogramm des Christen.

Der manchmal so rauhe und beschwerliche Pfad des Kampfes, der beharrlichen Pflichterfüllung, des entschiedenen Tugendstrebens ist oft auch ein Kreuzweg und eine mehr oder minder lange Karwoche.

Der heilige Johannes M. Vianney über das Kreuz: „Die Weltmenschen sind trostlos, wenn sie Kreuz haben, gute Christen aber weinen, wenn sie keines haben. Der Christ lebt unter den Kreuzen wie der Fisch im Wasser. – All unser Elend kommt davon her, weil wir es nicht genug lieben. Die Furcht vor den Kreuzen vermehrt die Kreuze. Das Kreuz fliehen, heißt das nicht denjenigen fliehen, der an dasselbe angeheftet werden und für uns daran sterben wollte? –

Man muss um die Liebe zum Kreuze beten, dann wird es uns ganz leicht.“

Doch tröste dich, der Ostermorgen kommt.

Empfange in tiefster Andacht die heiligen Ostersakramente und bete eifrig, dass recht viele lau gewordene Katholiken in dieser gnadenreichen Osterzeit wieder den Heimweg zum Vaterherzen und zum Mutterherzen ihrer heiligen Kirche finden.

Tröste dich, es kommt der Ostermorgen!

 

Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. – Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – Hrsg.: DVCK e. V., Frankfurt am Main